Landmaschinen
In der ehemaligen "Grave-Scheune" befindet sich die
Landmaschinenausstellung auf fast 800 qm
Ausstellungsfläche. Der zweigeschossige Fachwerkbau
mit dreifeldigem Fachwerkgefüge und einer
Längsdurchfahrt stammt aus dem Jahr 1851.
Das Obergeschoss zeigt die Ausstellungsgruppe
"Bodenbearbeitung" und zeigt zu Beginn des
Rundgangs eine Reproduktion einer bronzezeitlichen
Darstellung eines Pluggespanns etwa 1200 vor
Christus. Diese Pflugform war in leicht veränderter
Form im 19. Jahrhundert noch in Gebrauch, wie weitere
Ausstellungsstücke beweisen. Ob Beet-, Dreh- oder
Kippflug, Schott-, Acker-, Saat- und Netzeggen, Glatt-,
Ringel- Cambridge- oder Sternwalzen - bis ins
19. Jahrhundert hinein bestanden all diese Ackergeräte
größtenteils aus Holz.
Einblicke in den Rüben- und Kartoffelanbau geben der
Handreihenzieher, dem der gespanngezogene fünffachen
Reihenzieher folgte. Die Aussaat, das Zustreichen der
Saatfurchen und das vereinzeln der Rüben erfolgte noch
lange Zeit mit der Hand. Bis Anfang der 50er Jahre sollte
es dauern, bis der Bereich des Rübenanbaus voll technisiert
war. Kartoffelrodemaschinen wurden allerdings bereits
50 Jahre früher erfunden, als Rübenrodemaschinen.
Im Erdgeschoss werden Geräte der "Getreidewirtschaft"
gezeigt. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Arbeit des
Sämanns, der die Saat aus dem Sätuch breit über das Feld
streute, durch Drillmaschinen übernommen.
Die arbeitsintensive Mahd mit der Sense übernahm die
Mähmaschine. Bis zur Einführung des Mähbinders mussten
die Garben allerdings weiter mit der Hand gebunden werden.
Um 1900 kamen die ersten Langdrescher auf, die den
Dreschflegel ersetzten. So wurden nach und nach kraft-,
zeit- und personalintensive Arbeitsgänge maschinell ersetzt.